und alle die die sich angesprochen fühlen.
Der „Solibus“ von der Idee zum Bus
Die Idee des »Solibus« verstehen wir als nicht kommerzielles Projekt, parteilich aber nicht von Parteien abhängig. Es soll hier nicht nur um den Kauf und Unterhalt eines großen Reisebusses gehen, sondern wir sehen und verstehen das Projekt »Solibus« als Teil einer politischen, sozialen Struktur, die eine gemeinschaftliche Mobilität und Teilhabe an bundes und europaweiten Aktivitäten ermöglicht und als Struktur die anfallenden Kosten für alle Beteiligten solidarisch um verteilt bzw. trägt.
Wer wir sind
Wir, das sind Aktivisten*innen aus verschiedenen sozialen, antirassistischen, antifaschistischen, feministischen und anderen politischen Netzwerken und Zusammenhängen. Wir begreifen uns als Teil einer emanzipatorischen, sozialen Bewegung auf der Grundlage von Basis- und Selbstorganisierung; und sehen das Projekt »Solibus« als ein Projekt der außerparlamentarischen Opposition. Drei Jahrzehnte gelebte linke Geschichte bestärkt uns darin, dass wir auch heute wieder einen eigenen Bus von der und für die Bewegung benötigen. Immer wieder gab es Aktivisten*innen die in Busbetrieben gearbeitet und diese als ein Teil linker Infrastruktur genutzt haben odernutzen konnten. Die Verfügbarkeit von Bussen ließen damals in verschiedenen Projekten neue Ideen für eine Nutzung von Bussen wachsen und eröffneten uns die Möglichkeit auch spontan auf politische Situationen zu reagieren. Organisierte Fahrten von antifaschistischen, antirassistischen und queeren Zusammenhängen; sowie z.B. die fast 6 wöchige »Karawane für die Rechte von Geflüchteten und Migranten*innen« von 1998; und Touren zu Residenzpflicht, solidarischer Begleitung zu Prozessen, Anti-Militarismus und Anti-Kolonialismus, dem Zapatistischen Kongress in Madrid und unzähligen weiteren Schwerpunkten, führten zu einer Kontinuität.
Anfang 2000 brachen uns diese Optionen weg und es wurde spürbar schwieriger zu alten Gewohnheiten und Konditionen Busse für linke Projekte zu organisieren. Der Gedanke für die Notwendigkeit eines eigenen Busses blieb und die Diskussion kam seit dem immer wieder mal auf.
Wie die Idee 2018 entstand
2018 waren wir an verschiedenen Aktionen und Initiativen beteiligt, wo Busse organisiert werden mussten. Wie z.B. im Januar als „Demobus“ nach Dessau, zum Gedenken an Oury Jalloh; im März für die Demonstration „Frauen* gemeinsam gegen Rassismus und Ungerechtigkeit“ in Cottbus von »women in exile« oder im Mai für die AntifRAKtour vom Netzwerk »Rotzfreche Asphalt Kultur (RAK)« durch Sachsen. Im Juli 2018 haben wir ein Bus-Shuttle, von den umliegenden Heimen zum Summercamp in Cöthen organisiert und sind zur Vorbereitung der Antirassistischen Parade »We’ll Come United« in Hamburg, am 29. September gefahren.
Andere Ideen, gemeinsam eine Bustour mit einem großen Reisebus zu machen, scheiterten an der Überlastung des zur Verfügung stehenden Busses und kommerzielle Anbieter überschritten das Budget der Aktivist*innen oder Anfragen wurden kurzfristig gecancelt. Vor diesem Hintergrund, diskutieren wir wieder intensiv an einem Busprojekt und empfinden die Ausgangsbedingungen günstiger als je zu vor. Wir haben um uns herum ein breit aufgestelltes Netzwerk und verbindliche Zusagen solidarischer Menschen aus unserem Umfeld, die bereit sind das Projekt mit Ihren unterschiedlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Möglichkeiten zu unterstützen.
Anfang 2019 starten wir mit unserem gemeinnützigen Verein „Solibus e.V.“ und vernetzen uns mit interessierten Aktivist*innen und bestehenden Projekten. Zur Finanzierung eines Überland-Reisebusses (mit 50 Sitzplätzen), werden wir 2019 mit einer Crowdfunding-Kampagne starten. Ziel ist es die notwendigen 120.000,-€ für Kauf und Erstausstattung des »Solibus« einzusammeln. Wir freuen uns wen Du Teil dieser Schwarm- bzw. Bewegungsfinanzierung werden willst.
>> Infos folgen unter www.soli-bus.org.
Was ist das Projekt »Solibus«?
Wir verstehen Mobilität als ein unveräußerliches Grundrecht der Daseinsvorsorge, zur Teilhabe an gesellschaftspolitischen und sozialen Prozessen.Uns ist wichtig, dass alle entsprechend ihres Selbstverständnisses und unabhängig der individuell begrenzten finanziellen Mitteln, an politischen und/oder kulturellen Veranstaltungen und/oder Aktivitäten teilnehmen können, ohne sexistische, rassistische und soziale Diskriminierung.
Um den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung zu erhöhen, steht der „Solibus“ ausschließlich Gruppen, Projekten und Einzelpersonen zur Verfügung die sich in diesem politischemanzipatorischen Kontext begreifen und handeln oder damit solidarisch sind. Hierzu betreibt der Verein einen („Soli“)Bus auf der Grundlage einer solidarischen Finanzierung, d.h. einer Umverteilung der Kosten auf Spendenbasis, um Mittel für finanziell schwache Personen und Gruppen und deren soziale, politische und kulturelle Aktivitäten freizugeben.
Auch ein Klimapolitisches Statement ist uns wichtig. Durch die Reduzierung des Individualverkehrs setzen wir uns für ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Mobilitätsverhalten ein, und tragen damit zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Auch wenn ein Bus heute noch mit Verbrennungsmotor daherkommt, werden wir den »Solibus« mit einem Abgasreinigungssystem auf dem neuesten technischen Stand ausstatten. Ein weiteres Anliegen ist der Umbau des Busses zur Bereitstellung von zwei Rollstuhlplätzen.
Was hältst Du, haltet Ihr von der Idee eines »Solibus«?
Jetzt seid ihr — bist Du — gefragt! Wir wünschen uns eine rege Beteiligung, die ein oder andere Anregung und Idee und natürlich auch, soweit möglich ein Einschätzung Deiner finanzielle Unterstützung. Hierzu haben wir ein paar Fragen vorbereitet, um in der Vorbereitung eine Einschätzung bezüglich der Realisierbarkeit des Projekts »Solibus« zu erhalten.
Viel Spaß beim Diskutieren und Ausfüllen.
1. Was hältst Du, haltet Ihr von der Idee eines »Solibus«? Was gefällt Dir/Euch
an der Idee?
2. Hättest Du Lust Vereins- oder Fördermitglied im gemeinnützigen Verein
»Solibus e.V.« zu werden?
a. Wärst Du bereit regelmäßig einen festen Betrag zu spenden; um die laufende
Kosten (wie z.B. Versicherung, Steuern, Wartung, Stellplatz, Rücklagen für
größere Reparaturen) abzusichern?
b. Die Beitragshöhe nach eigenem Ermessen. Welche regelmäßigen Beitrag
könntest Du Dir/ihr Euch vorstellen?
3. Welche Summe wärst Du bereit einmalig zu spenden, um den Kauf eines Busses
zu unterstützen?
4. Mit welchen sonstigen Ressourcen/Erfahrungen (wie z.B. Zeit, Materialien,
Ausstattung, Wissen, Übersetzungen, Kontakte, Ideen …) wärst Du dabei und wie
viel (pro Woche/Monat/Jahr/einmalig) würdest Du einbringen?
5. Was sind Deine Wünsche, verrückte Ideen und Visionen rund um einen »Solibus«?
6. Welche möglichen Einsatzorte und/oder Anliegen/Projekte siehst Du für einen
»Solibus«?
7. Welche Projektpartner*innen/Gruppen/Organisationen kennst Du/ihr die den
»Solibus« ideell und/oder finanziell unterstützen könnten?
8. Bonus: »Eine Welt ohne Solibus wäre …«ODER »Eine Welt mit Solibus wäre …«
(vervollständige den Satz)
9. Möchtest Du über den weiteren Verlauf der Idee informiert werden?
Vielen Dank!
Eure Solibus Aktivist*innen
Berlin, den 02.12.2018 | Fassung vom 01.02.2019